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Von Ort zu Ort Deizisau und Hochdorf

18.06.15 Landfrauen begegnen sich....

Diese Aktion des Kreisverbandes Esslingen soll die Vereine miteinander bekannt machen und einen Erfahrungsaustausch ermöglichen. Nach dem Besuch der Deizisauer Landfrauen in Hochdorf letzten September folgte nun eine Gruppe Frauen aus Hochdorf am Donnerstag, 18. Juni 2015, der Einladung nach Deizisau.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Hilde Scheer übernahm Otto Eberhardt vom Berghof, seines Zeichens Landwirtschaftsmeister, die Führung durch den Ort. Das Deizisauer Motto und Lied „In Deizisau, da ist der Himmel blau“ stimmte leider ganz und gar nicht an diesem verregneten Nachmittag. Herr E. begann am früheren Ortseingang am Neckarufer, wo die alte Brücke der B 10 weichen musste und sich nun die Staustufe Deizisau-Plochingen befindet. Früher befanden sich auf der anderen Neckarseite, der Nothalde, Wengert (Weinberge) der Deizisauer. Auch der Jachthafen sowie Teile des EnBW-Werkes befinden sich auf Deizisauer Gemarkung. Die Höhe über dem Meeresspiegel erstreckt sich übrigens von 242 bis 347 über NN.

Gegenüber dem Freibad, im Jahre 1941 das erste im Kreis Esslingen, das auch besichtigt wurde und dessen Wassertemperatur von 26 Grad bestaunt wurde, befand sich eine Volksküche, die im Krieg nach Stuttgart lieferte und später als Unterkunft für die zahlreichen Heimatvertriebenen diente. Am 22. April 1945 marschierten die Amerikaner in Deizisau ein. Vorbei an der Hermann-Ertinger-Sporthalle, der Gemeindehalle mit dem schönen Brunnen und dem 12-Familienhaus aus der Nachkriegszeit ging es zur Schule.

Sie wurde 1908 erbaut und stark erweitert und ist heute Grund-und Gemeinschaftsschule mit Mensa und Ganztagesbetreuung. Beachtenswert ist auch die ca. 150 Jahre alte riesige Eiche im Schulhof, unter der viele Generationen Schüler im Schatten spielten.

 Das nächste Ziel war die Zehntscheuer aus dem Jahre 1567 mit dem Rad der Hl. Katharina über dem Eingang. Nach ihrer Renovierung dient sie heute als Begegnungsstätte für Jung und Alt und Veranstaltungsstätte, u.a. auch für die Landfrauen. Die Alte Kelter beherbergte früher die Feuerwehr, den Konsumladen und den Leichenwagen und ist heute ebenfalls ein schöner Ort für kulturelle Events. Neben der Seniorenwohnanlage fand der Neubau des Quartierhauses „Palmscher Garten“ Interesse und unser neues Rathaus mit dem ungewöhnlichen Brunnen. Ein alter Brunnen steht vor dem früheren Rathaus und schmunzelnd verriet Otto Eberhardt, dass man daraus trinken musste, um vom Deizisauer zum echten Deizisäier zu werden. Das alte klassizistische Schulhaus von 1845 ist heute ein schöner Kindergarten.

 Langsam bekamen die Teilnehmer kalte Füße bei dem ungemütlichen Wetter und  so war man froh, sich die evang. Kirche anzusehen mit den drei schönen Fenstern von Gottfried von Stockhausen und dem sehenswerten Flügel einer Altartafel aus dem 15. Jhdt. Die Kirche wurde 1495 erbaut unter Einbeziehung eines Wehrturms als Kirchturm. Deizisau wird erstmals 1268 urkundlich erwähnt, gehörte dem Esslinger Katharinenspital, dann der Reichstadt Esslingen und wurde 1803 württembergisch. Der häufige Familienname Taxis erinnert an die Poststation derer von Thurn und Taxis. Das Dorf wandelte sich zu einer Industriegemeinde mit vielen Arbeitsplätzen. Es ist eine schuldenfreie Gemeinde und bewahrte seine Selbständigkeit.

Zum Abschluss war man über ein warmes Plätzchen im evang. Gemeindehaus froh. Die Landfrauen hatten passend zum Erdbeermonat alles unter das Thema der roten, süßen Früchte dekoriert und gebacken und das Büfett fand großen Anklang. Bei Kaffee und Kuchen wurde geplaudert, diskutiert und viele Anregungen ausgetauscht. Die Landfrauenvorsitzende, Heidi Börret, bedankte sich herzlich für den schönen und informativen Nachmittag. Dank gebührt auch Otto Eberhardt für seine interessante Führung.

 

 

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